Es war einmal…
…ein Sommertag, da spazierte der Prinz mit einem Teil seiner Untertanen durch seinen herrlichen Wald. Das Wetter war schön, die Vögel zwitscherten, der Prinz und sein Gefolge schwatzten fröhlich und alle waren guter Dinge. Sie trugen Körbchen und Beutelchen und wollten sammeln, was man im Wald ebenso alles sammeln kann: Beeren, Pilze, bunte Blätter…
Doch halt, etwas störte die Idylle! Nehmen wir die rosarote Brille ab und betrachten wir die Szenerie mit wachem Blick und klarer Sicht:
Prinz und Gefolge haben festes Schuhwerk, Gummistiefel und Arbeitshandschuhe an. Statt der Körbchen tragen sie große Eimer und schieben Schubkarren. Und gesammelt werden Dinge, die im Wald absolut nichts zu suchen haben: Plastikabfall, Glas- und Porzellanscherben, verrostetes Metall, Müll aller Art. Es ist auch kein Märchen, denn der Prinz (Hubertus von Coburg) und sein Gefolge (freiwillige Helferinnen und Helfer u.a. vom BUND Naturschutz, Transition Coburg und weitere Ehrenamtliche) haben tatsächlich an zwei Tagen einen Bereich des Callenberger Forstes von einer unbeschreiblich großen Müllmenge befreit. Woher der Müll kam? Das ist schwer nachvollziehbar, jedenfalls lagerte er über mehrere Jahrzehnte im Dickicht an einem kleinen Abhang, nicht weit entfernt vom Waldweg. Vermutlich handelte es sich dabei um eine sogenannte „Bürgermeistermüllkippe“ aus der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. In den Zeiten vor einer gesetzlich geregelten Müllentsorgung entschieden die Bürgermeister, wo die Bürgerinnen und Bürger der damals noch kleinen Gemeinden ihren Unrat hinschmeißen durften. Nach und nach sollte buchstäblich „Gras über die Sache wachsen“.
Vieles war in den Boden eingesunken und konnte zum Teil nur mit Mühe herausgezogen worden, z.B. ein verrosteter Fahrradrahmen, Metallschienen oder Stacheldraht. Um anderes hatten Bäume ihre Wurzeln geschlungen oder, wie im Beispiel einer Glasflasche, sie vom kaputten Boden bis zum Flaschenhals durchwachsen. Zu den besonders gefährlichen Funden zählten bereits zersetzte Batterien(!), zerfallendes Plastik, jede Menge rostiges Metall, um nur einiges zu nennen. Unzählige Scherben und Splitter aus Glas und Porzellan füllten die Sammeleimer, die Schubkarren und letztlich den großen Container, den CEB zur Verfügung gestellt hatte.
Trotz des unermüdlichen Einsatzes der „Reinigungskolonne“ war es nicht möglich, die Fläche komplett vom Müll zu befreien, zu groß – und vor allem zu tief im Waldboden – war die Menge. Immerhin konnte am Ende der Aktion ein nahezu bis zur Oberkante gefüllter Container von CEB abgeholt werden. Prinz und Gefolge waren stolz über ihre Leistung!
Dennoch bleibt der Appell an alle, die den Wald lieben, die Natur genießen und sich an der Idylle erfreuen: Müll hat dort nichts zu suchen!
Gaby Schuller
Wenn eine/r auszog, das Fürchten zu lernen … ja, da müssen wir tatsächlich heute nicht weit gehen! Und gleichzeitig sind da so viele gute Feen und Wichtel unterwegs, denen ich unendlich dankbar bin für ihren tatkräftigen Einsatz.
Gaby – Du hast diese Aktion eindrucksvoll beschrieben: Herzlichen Dank!